摘要:Nachdem die biographische Forschung innerhalb der Geschichtswissenschaft lange Zeit ein stiefmütterliches Dasein gefristet hat, ist gegenwärtig ein wahrer „Biographie-Boom“ festzustellen. Historische Biographien haben auf dem wissenschaftlichen Buchmarkt wieder Konjunktur und erzielen – quer durch die historischen Epochendisziplinen – große Erfolge. [1] In der Historiographie von Militär und Krieg haben Biographien und Memoiren eine lange Tradition. So ist beispielsweise die Epoche der Freiheitskriege weitestgehend über diese Darstellungsform aufgearbeitet worden. Im Mittelpunkt der Militärbiographien standen zumeist Offiziere: Zum einen waren sie es, die überwiegend autobiographische Texte zu ihren Erfahrungen im Militär und ihren Kriegserlebnissen publizierten, zum anderen interessierte sich die traditionelle Militärgeschichtsschreibung selbst vorwiegend für die militärischen Eliten und betrachtete deren Leben und Wirken – oft mit apologetischer Absicht. Aufgrund dieser Tradition stand die Geschichtswissenschaft den autobiographischen Überlieferungen und dieser Art von Geschichtsschreibung und -vermittlung oft skeptisch gegenüber. Erst mit dem wachsenden Einfluss der Kulturgeschichte, insbesondere der Beschäftigung mit alltags-, erfahrungs- und erinnerungsgeschichtlichen Themen, setzte hier ein Wandel ein. Mittlerweile sind Selbstzeugnisse aller Art nicht nur eine wichtige, sondern vor allem eine methodisch intensiv reflektierte und diskutierte Quelle. [2]
关键词:Michaela Bachem-Rehm, Historisches Institut, Universität Duisburg-Essen, Campus Essen