摘要:Die spezifischen „antisemitischen Denkformen“, die Olaf Kistenmacher in der KPD der Weimarer Republik anhand ihrer Tagespresse ausmacht, konnten sich – wie der Band insgesamt zeigt – über die Zeit des Nationalsozialismus hinweg halten und haben in der Antiglobalisierungsbewegung der Gegenwart in erschreckend identischer Begrifflichkeit Konjunktur. Als Klammer scheint dabei von den 1920er-Jahren bis heute ein linker Nationalismus zu dienen. Seit der Staatsgründung Israels treten solche Denkformen in der Regel als Antizionismus zu Tage. Dieser lässt sich sowohl in der Bundesrepublik (Beiträge von Martin Kloke, Wolfgang Kraushaar, Philipp Gessler und Stephan Grigat) als auch in der DDR (Thomas Haury) vielfach feststellen und kann oftmals leicht als Antisemitismus dechiffriert werden. Die Sicht auf den Staat Israel als ‚imperialistischer Brückenkopf’ und der Wunsch der deutschen Linken seit dem Sechstagekrieg von 1967, die Opfer von damals zu den Tätern der jeweiligen Gegenwart zu erklären, ist darin evident.
关键词:Susanne Wein, Institut für Kulturwissenschaft, Universität Bremen