Zum 200. Geburtstag Robert Blums am 10. November 2007 sind gleich zwei biographische Werke erschienen – der hier zu besprechende biographische Essay von Peter Reichel sowie Ralf Zerbacks "Robert Blum. Eine Biographie". [ 1 ] Beide Autoren wählen das gleiche Portrait auf dem Einband, hegen eine unverblümte Sympathie und Begeisterung für Blum und möchten ein Fanal gegen dessen Vergessen setzen. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten. Während Zerback eine erschöpfende klassische Lebensbeschreibung auf der Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse vorstellt, versucht Reichel mittels biographischer und essayistischer Mittel auf 200 knappen Seiten „die Lebensgeschichte des Politikers Robert Blum zu erzählen“ (S. 11). Der emeritierte Hamburger Politikwissenschaftler Reichel, dessen eigentliche Forschungsschwerpunkte der Nationalsozialismus und die Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik sind, begibt sich auf eine methodische und stilistische Gratwanderung.