Wer war, wer ist Wilhelm Hennis? Auf diese Frage gibt Stephan Schlak schon in seinem Vorwort eine ganze Reihe Antworten: in einer pointierten, ja brillanten Weise, die neugierig macht. Hennis ist heute ein zorniger alter Mann unserer Republik, zu einer Zeit, in der das Gros der „jungen Alten“, der Altachtundsechziger – zumindest ihr pensionsberechtigter Teil – sich mit unserem Staat versöhnt hat; ein allzeit streitbarer Lehrer der Politikwissenschaft, der sich in die klassische Tradition der Lehre vom guten politischen Handeln stellt und gegen das bloße Theoretisieren um der Theorie willen ankämpft – aber selber doch nur in Ansätzen zum politischen Handeln gelangte.