Drei neue Diskussionsbeiträge von Aleida Assmann, Enzo Traverso und Dan Diner zeugen davon, dass auch nach zwei Dekaden der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung die Beziehung von Geschichte, Gedächtnis und Politik spannungsreich bleibt – insbesondere wenn es um die Bedeutung des Holocaust geht. Während Aleida Assmann das Thema ihres gemeinsam mit Ute Frevert geschriebenen Buches „Geschichtsvergessenheit – Geschichtsversessenheit“ und damit die deutsche Erinnerung an den Nationalsozialismus noch einmal aufgreift, setzen sich Traverso und Diner im erweiterten Sinn mit der Erinnerung an den Holocaust im „globalen Zeitalter“ auseinander. [ 1 ]