„Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“, fragte Friedrich Schiller in seiner Antrittsvorlesung vom Mai 1789 an der Universität Jena. Heutige Historikerinnen und Historiker sind etwas bescheidener: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Geschichte des 20. Jahrhunderts?“, lautete die Leitfrage bei der Eröffnungstagung des „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ im Januar 2006. [ 1 ] Angesichts einer Vielzahl differenzierter Spezialforschungen zum 20. Jahrhundert ist auch dies eine voraussetzungsreiche und anspruchsvolle Frage. Ute Daniel weist in einem Kommentar darauf hin, „dass im zeitgeschichtlichen Kontext noch ein bisschen zu viele Selbstverständlichkeiten darüber bestehen, was das Gegebene der Zeitgeschichte ist, während bei der Geschichtsschreibung der anderen Epochen mittlerweile stärker darüber diskutiert wird, infolge von was etwas zum Gegebenen […] wird“ (S. 123). Der nach der Tagung rasch erschienene Sammelband dient einer solchen Grundlagenreflexion.