摘要:Die Gemeindewahlen in Chile im vergangenen Oktober waren mehr als nur ein kommunaler Urnengang.
Sie galten als wichtiger Stimmungstest für die seit März 2000 amtierende Regierung von Ricardo
Lagos, aber auch als Weichenstellung für die Ende 2005 anstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.
Im Ergebnis bestätigten sie, was Umfragen seit längerem belegen: Das Potenzial der
oppositionellen Rechtsparteien, die seit 1996 beständig in der Wählergunst zulegen konnten, scheint
ausgeschöpft, der Zenit ihres Dauerpräsidentschaftsanwärters Joaquín Lavín überschritten. Demgegenüber
konnte sich die Concertación, ein seit 1990 überaus erfolgreich regierendes Mitte-Links-
Bündnis aus Christdemokraten, Sozialisten und Sozialdemokraten, einmal mehr behaupten. Die hohen
Zustimmungswerte für die Amtsführung von Präsident Ricardo Lagos machen es zusammen mit den
wirtschaftlichen Erfolgen seiner Regierung immer wahrscheinlicher, dass auch das nächste Staatsoberhaupt
aus den Reihen der Concertación kommen wird. Das Regierungsbündnis will sich bis Jahresmitte
auf eine gemeinsame Kandidatin verständigen: Demnach hätte bei der Wahl um das höchste
Staatsamt im Dezember diesen Jahres entweder die derzeit in den Umfragen führende Sozialistin Michelle
Bachelet oder die Christdemokratin Soledad Alvear gegen Joaquín Lavín anzutreten.