标题:Zur Lage der Inneren Sicherheit in Brasilien. Angesichts des hohen Gewalt-niveaus und markanter Strukturdefizite wirkt die Administration da Silva handlungsunfähig
摘要:Auch im zweiten Jahr der Regierung von Luiz Inácio Lula da Silva (PT – Partido dos Trabalhadores)
ist das größte lateinamerikanische Land im internationalen Vergleich eines der gefährlichsten und
unsichersten Länder. Gerade wurde es aus dem Wettbewerb um die Kandidatur für die Olympischen
Spiele 2012 aufgrund mangelnder öffentlicher Sicherheit ausgeschlossen. Die Bewerberstadt Rio de
Janeiro und das benachbarte São Paulo führen die landesweiten Kriminalitäts- und Mordstatistiken
an. Präsident da Silva sah sich erstmals gezwungen, dem Einsatz der Streitkräfte im Inland zuzustimmen.
Über Ostern war es in dem größten Armutsviertel Südamerikas, der Favela da Rocinha, zu bewaffneten
Auseinandersetzungen zwischen zwei rivalisierenden Drogenhändlerringen gekommen, die
sich bis in den Stadtkern erstreckt hatten und die Bevölkerung in Panik versetzten. Da Silva hatte das
Thema der inneren Sicherheit zu einem Schwerpunkt seines Wahlkampfes gemacht und angekündigt,
sich verstärkt der Bekämpfung von Gewaltkriminalität anzunehmen. Mit der Zustimmung zum Armeeeinsatz
gesteht der Präsident das Scheitern seiner Politik der inneren Sicherheit ein, deren kritische
Analyse das Ziel des folgenden Beitrages ist.