摘要:Das Inkrafttreten des neuen Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) am 1.
Januar 2007 bedeutete ein Paradigmenwechsel in der deutschen Familienpolitik. Mit
dem neuen Gesetz soll sowohl f¨¹r M¨¹tter als auch f¨¹r V.ter die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf gef.rdert werden. Ein Ziel dieses neuen Gesetzes ist die Erh.hung
der Gesamtfertilit.tsrate, die in Deutschland seit den 1970er Jahren mit durchschnittlich
1,4 Kindern pro Frau unter dem Bestandserhaltungsniveau liegt.1 Da jede Frau
durchschnittlich 2,1 Kinder geb.ren m¨¹sste, um die Bev.lkerungszahl konstant zu
halten, w¨¹rde die Bev.lkerung in Deutschland ohne Zuwanderung drastisch
schrumpfen. Die Gesamtfertilit.tsrate .gibt die hypothetische Zahl der Kinder an, die
eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen w¨¹rde, wenn ihr Geburtenverhalten so
w.re wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr¡°2.
Sie h.ngt also nicht nur von der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau ab, sondern
auch von .nderungen in der Fertilit.tsstruktur.3 Zur Messung langfristiger
Ver.nderungen im generativen Verhalten ist daher die Kohortenfertilit.tsrate geeigneter,
mit der die Kinderzahl einzelner Frauenjahrg.nge bestimmt werden kann. Da
die Berechnung allerdings erst nach dem Ende des geb.rf.higen Alters m.glich ist,
wird in diesem Beitrag die Gesamtfertilit.tsrate betrachtet.4 Diese ist tats.chlich nach
der Einf¨¹hrung des neuen Gesetzes von 1,33 im Jahr 2006 auf 1,37 im Jahr 2007
gestiegen. Einen h.heren Wert hatte sie zuletzt im Jahr 2000 erreicht (1,38). Der
Anstieg wird vom Bundesfamilienministerium als Erfolg der familienpolitischen Neuausrichtung
gefeiert.5 Er ist vor allem auf die besonders starke Zunahme der Geburten
bei Frauen im Alter zwischen 33 und 37 Jahren zur¨¹ckzuf¨¹hren. Dagegen ist die
Geburtenzahl bei Frauen unter 30 Jahren in diesem Jahr weiter gesunken.6