出版社:Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
摘要:Die Einführung einer aktivierenden Sozialpolitik ist das zentrale Merkmal der Reform moderner
Wohlfahrtsstaaten seit den 1990er Jahren. Ein wesentliches Element dieser Politik ist die Implementierung
von Aktivierungsma.nahmen für erwerbsf.hige Hilfeempf.nger, die heute in den
meisten L.ndern obligatorischen Charakter haben. Ziel dieser .Aktivierenden Sozialpolitik“ ist
die Erwerbsintegration m.glichst aller erwerbsf.higen Hilfeempf.nger und ihre Unabh.ngigkeit
von Sozialleistungen. Damit verschiebt sich im Spannungsfeld von De- und Rekommodifizierung
der Arbeitskraft, durch das wohlfahrtsstaatliche Politiken stets gekennzeichnet sind,
der Akzent hin zu einer verst.rkten Rekommodifizierung. Darüber hinaus soll Aktivierung aber
auch allgemein zur sozialen Inklusion insbesondere marginalisierter Gruppen beitragen. Bei
allen weiterhin bestehenden Unterschieden ist dabei eine konvergente Entwicklung europ.ischer
Wohlfahrtsstaaten zu beobachten.
In deutlicher Diskrepanz zur politischen Bedeutung von Aktivierungsma.nahmen steht das
relativ geringe Wissen über ihre Wirkungen. Der vorliegende Bericht will am Beispiel von Gro.britannien,
den Niederlanden, D.nemark und Schweden, die verschiedene wohlfahrtsstaatliche
Typen repr.sentieren, einerseits die Zielrichtung und institutionelle Ausgestaltung von Aktivierungsprogrammen
für Sozialhilfeempf.nger und Langzeitarbeitslose beleuchten, andererseits
einen Beitrag dazu leisten, die Forschungslücke hinsichtlich der Teilnahme an Aktivierungsma.nahmen
und ihrer Effekte auf den Abgang aus Leistungsbezug und den übergang in Besch.ftigung
oder anderes zu schlie.en. Als Datenbasis für die Bewertung der Programmeffekte
dienen 256 Evaluationsstudien aus den betrachteten L.ndern. Die Ergebnisse zeigen zun.chst,
dass bereits die Zug.nge zu Aktivierungsprogrammen selektiv sind: Personen mit multiplen
Vermittlungshemmnissen haben geringere Chancen auf die Teilnahme an arbeitsmarktnahen
Programmen. Der Abgang aus Leistungsbezug und der übergang in Besch.ftigung werden
durch die Programmteilnahme positiv beeinflusst, jedoch sind die Nettoeffekte überwiegend
gering. Als besonders wichtig erweist sich ein professionelles und unterstützendes Fallmanagement
mit intensiver Betreuung der Arbeitsuche. Die st.rksten Wiedereingliederungseffekte
haben alle Formen subventionierter Besch.ftigung, vor allem im privaten Sektor.
Hilfesuchende mit multiplen Vermittlungshemmnissen haben nicht nur geringere Chancen auf
Zugang zu effektiven Programmen, für sie hat die Teilnahme in Hinblick auf Unabh.ngigkeit
von Sozialleistungen bzw. Erwerbsintegration auch geringere Wirkungen als für arbeitsmarktnahe
Hilfeempf.nger. Untersuchungen der Bewertung von Aktivierungsma.nahmen durch die
Teilnehmer zeigen jedoch gerade für diese Gruppen überwiegend deutliche Zustimmung. Selbst
wenn keine Erwerbsintegration erreicht wird, werden Effekte im Sinne von Erh.hung des
Selbstvertrauens, Zunahme sozialer Kontakte, überwindung von Isolation oder Erlernen neuer
F.higkeiten ausgewiesen. Aktivierungsma.nahmen tragen somit dazu bei, soziale Exklusion zu
verhindern bzw. zu beseitigen und k.nnen dabei Erwerbsf.higkeit herstellen oder erh.hen.