摘要:Im Rahmen des von Parteipolitikern initiierten und vorangetriebenen europäischen Einigungsprozesses (zielend auf eine Art ‚Vereinigte Staaten von Europa’) haben sich, angeregt durch die ansatzweise Bildung suprastaatlicher Institutionen, insbesondere eines Parlaments mit Parlamentswahlen, transnationale Parteienkonföderationen entwickelt, übrigens mit einer geringeren transnationalen Integrationsintensität als sie im Bereich der europäischen Exekutive, Judikative und Legislative bereits erreicht worden ist. Über die Entwicklung dieser Parteienbünde sind in der Vergangenheit schon diverse Darstellungen, vor allem auch – wie hier – in Form von Sammelbänden vorgelegt worden, überwiegend dem staatlich geförderten Bereich der ‚Politischen Bildung’ zuzurechnen. Damit war häufig die Absicht verknüpft, Geschichtsschreibung (oder auch sozialwissenschaftliche Bestandsaufnahme) „zu einem Teil dieser Prozesse“ der europäischen Integration zu machen (wie dies im hier zu rezensierenden Band Dimitrij Owetschkin, S. 76, ausdrückt). Wenn Owetschkin mit dem Postulat fortfährt, Geschichtsschreibung könne, ja solle innerhalb des Prozesses, dessen vergangene Stadien sie rekonstruiere, „ein Moment der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion werden“, so ist damit ein Maßstab genannt, der sich zur Beurteilung auch der hier ins Auge gefassten, voluminösen Publikation zu eignen scheint.