Dreht sich die Unternehmensgeschichte im Kreis? Der Eindruck mag entstehen, wenn man sich die wachsende Zahl von Unternehmerbiographien vor Augen führt, die in den letzten Jahren entstanden sind [ 1 ] und die – zumindest auf den ersten Blick – den Weg zurück zu jenen Formaten zu weisen scheinen, die vor der institutionenökonomischen Wende als Geschichten großer Männer und nicht selten mit kaum verhüllter hagiographischer Absicht geschrieben wurden. Der Eindruck trügt. Der zweite Blick zeigt vielmehr, dass die jüngeren lebensgeschichtlichen Studien keineswegs theoretische Orientierung und methodische Reflektion als lästigen Ballast abschütteln, sondern die aus benachbarten Disziplinen entlehnten Zugänge nun konsequent auf das historische Quellenmaterial anwenden und die – über agency-Konzepte gleichsam reimportierte – Dimension des Handelns konkreter Akteure wieder ernst nehmen. Dies impliziert nicht nur eine Emanzipation vom überdeterminierten Korsett der klassischen Sozialgeschichte [ 2 ] , sondern auch eine weit breitere, im positiven Sinne eklektische Theorieadaption und damit eine beträchtlich vergrößerte Anschlussfähigkeit der Unternehmensgeschichte an andere historische „Bindestrichdisziplinen“.