出版社:Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
摘要:Mit der Einführung des Sozialgesetzbuches (SGB) II wurde das Einstiegsgeld
(§ 29 SGB II) geschaffen. Durch dieses Instrument können arbeitslose
erwerbsfähige Hilfebedürftige bei der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung oder selbständigen Tätigkeit zum Vollerwerb
finanziell unterstützt werden.1 Wir befassen uns mit der institutionellen
Ausgestaltung und Umsetzung der Förderung sowie den Teilnehmerstrukturen.
Durch Einstiegsgeld werden im Vergleich zu anderen aktiven arbeitsmarktpolitischen
Instrumenten bislang nur wenige bedürftige Personen
gefördert (rund 20.000 Eintritte in 2005). In Westdeutschland überwiegt
dabei die Gründungsförderung. In Ostdeutschland spielt auch die „Kombilohnvariante“
eine Rolle. Es gibt viele mögliche Erklärungen für die geringe
Zahl der Förderfälle: Arbeitslosengeld II-Empfänger müssen womöglich
zum Teil erst durch andere Maßnahmen an den Arbeitsmarkt herangeführt
werden, bevor eine Einstiegsgeldförderung effektiv wäre. Die Förderbeträge
könnten zu niedrig sein, damit sie das Risiko eines Start-Ups wagen.
Ein geringes Angebot an Vollzeitstellen im Niedriglohnbereich mag die
niedrige Anzahl der Kombilohnförderungen (weniger als 15 Prozent der
Eintritte in 2005) erklären. Viele weitere Ursachen sind denkbar.
Die Teilnehmerstrukturen zeigen, dass einige Gruppen mit besonderen
Vermittlungshemmnissen (wie Ältere ab 50 Jahre und Geringqualifizierte)
in beiden Fördervarianten unterproportional vertreten sind. Dies mag für
die Gründungsförderung daran liegen, dass Gründungsvorhaben bei arbeitsmarktnahen
Personen mehr Aussicht auf Erfolg haben. Dennoch hat
beispielsweise die Hartz-Evaluation gezeigt, dass einige arbeitsmarktferne
Gruppen durch die Gründungsförderung des SGB III ihre Arbeitsmarktchancen
stärker verbessern als arbeitsmarktnahe Personen (vgl. Forschungsverbund
2006).