期刊名称:Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik
印刷版ISSN:1863-6470
出版年度:2010
卷号:2010
期号:01
出版社:Editors of ZIS
摘要:Das Verhältnis von Recht und Literatur scheint vor allem
deswegen attraktiv zu sein, weil viele literarische Texte Recht
und Gerechtigkeit mittelbar oder unmittelbar zum Gegen-
stand haben. Das breite Spektrum reicht von Aischylos´
Orestie und Sophokles´ Antigone über Kleists Kohlhaas oder
Dostojewskis Verbrechen und Strafe bis zu Kafkas Prozess
oder Coetzees Schande. Daher mag es verwundern, dass ich
einen Roman ausgewählt habe, der auf den ersten Blick
scheinbar nichts mit diesem Thema zu tun hat; Max Frischs
Homo faber.
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Von den meine Wahl leitenden Gründen seien
wenigstens zwei eingangs kurz erläutert: Der negative Grund
liegt darin, dass die berühmtesten Texte aus der Gattung
Recht und Gerechtigkeit als literarischer Stoff bereits alle-
samt reichlich ausgedeutet sind; die Abhandlungen über das
Recht in Kleists Novelle Michael Kohlhaas oder ähnliche
Themen lassen sich kaum noch zählen. Diesen Versuchen
bleibt wenig hinzu zu fügen. Der zweite Grund ist eher positi-
ver Natur, aber auch komplizierter, und er führt sogleich zu
dem Aspekt, unter dem ich die möglichen Beziehungen zwi-
schen Recht und Literatur untersuchen möchte und dem ich
mich einleitend ausführlicher zuwende.