Nicht viele Juristenleben werden heute biografisch erforscht. Das Interesse an Carl Schmitts Leben resultiert aber auch nicht seinem juristischen Werk allein, sondern darüber hinaus dem Wirken als politischem Akteur. So stand bei der biografischen Forschung zunächst sein Wirken in der Weimarer Republik und für den Nationalsozialismus im Vordergrund (Bendersky, Koenen, Seibert). Mit der Öffnung des Nachlasses fand darüber hinaus auch Schmitts Rolle nach 1945 zeitgeschichtliche Beachtung (van Laak). Vor einigen Jahren legte Paul Noack eine wenig tiefenscharfe Gesamtbiografie vor. Eine archivalisch eingehende aber fehlt bislang. Das labyrinthische Palimpsest des Nachlasses lädt auch wenig dazu ein, sich an diese Aufgabe zu wagen.