Generationen sind in aller Munde. Auf dem Büchermarkt und im Feuilleton, von den elektronischen Medien ganz zu schweigen, springen uns immer neue modische Generationsetiketten und -einfälle an. Marc Szydlik hat unlängst einmal eine versucht, eine "Generationenstandsmeldung" abzugeben und ohne den Anspruch auf Vollständigkeit über 100 Bezeichnungen zusammengetragen. [ 1 ] Ist dieser Boom der Generationenrhetorik eine Modeerscheinung? Das ist er zweifellos, schnelllebige und flüchtige "Marken" zeugen davon. Doch zugleich verbirgt sich dahinter ein tiefgehendes Interesse auf der Suche nach eigenen und kollektiven Identitäten. Haben wir es womöglich bei "Generation" auch mit einem jener wissenschaftsförmigen "Plastikwörter" [ 2 ] zu tun, deren Erfolg sich darin begründet, dass sie nicht definiert werden können?