Mit der von Angelika Schaser vorgelegten Doppelbiografie über Helene Lange und Gertrud Bäumer, den einflussreichen Vertreterinnen der so genannten bürgerlichen Frauenbewegung im Kaiserreich und der Weimarer Republik, ist eine große und seit langem beklagte Forschungslücke in der Historischen Frauen- und Geschlechterforschung geschlossen worden. Bei der Studie handelt es sich um ein vorbildliches Lehrstück biografischer Forschung, die sozial-, geschlechter- und politikgeschichtlich unterfüttert, für verschiedene Wissenschaftsdisziplinen von Interesse sein dürfte. Neben der Geschichtswissenschaft, der Historischen Bildungsforschung und der Historischen Soziologie kommt m.E. auch die Germanistik an Schasers Werk nicht vorbei, da als Quellen u.a. auch das fiktionale Werk Bäumers, ihre im Nationalsozialismus entstandenen historischen Romane, in die Analyse einbezogen wurden.