Kurzfristig und ephemer – das sind die beiden Adjektive, mit denen Michael Schwartz die „Umsiedlerpolitik“ in der SBZ/DDR in Bezug auf die Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen im Ostteil Deutschlands bezeichnet (S. 33). Immerhin über ein knappes Jahrzehnt nach Kriegsende hinweg lässt sich ein speziell auf „Umsiedler“ gerichtetes politisches Handeln im Ostteil Deutschlands nachvollziehen, und Schwartz macht es sich zur Aufgabe, einige Aspekte dieses Themas gründlich zu erörtern. Die Kurzfristigkeit dieser Politik ist dabei nicht in Abrede zu stellen: „Umsiedlerpolitik“ (Schwartz reflektiert den problematischen Begriff umfassend in seiner Einleitung und übernimmt ihn der Einfachheit halber) der SBZ/DDR erlebte 1946/47 und noch einmal zu Beginn der 1950er-Jahre „kurze Höhepunkte“, um dann nach 1953 „vollständig zu verschwinden“ (S. 1118). Aber wie ephemer ist diese Politik wirklich gewesen?