Das Frankfurter Forschungskolleg hat in der Reihe, die seinen Namen trägt, erneut relativ zügig einen Sammelband zur Dokumentation eines Internationalen Symposiums vorgelegt, das sich im Februar 2007 dem Thema der mittelalterlichen Theorie einer praktischen Wissenschaft widmete. Die einzelnen Aufsätze sind chronologisch auf das frühe Spätmittelalter konzentriert, es soll "die Untersuchung des Selbstverständnisses der praktischen Wissenschaften" im Mittelpunkt stehen, "wie es sich im 13. und 14. Jh. im Umkreis der Höheren Fakultäten der Universität sowie insbesondere innerhalb der Philosophie artikuliert" hat (S. 8). Damit soll in Hoch- und Spätscholastik vor allem die Wissenschaftsfähigkeit des theologischen, juristischen und medizinischen Wissens und der Wissenschaftsanspruch der Philosophie und Theologie untersucht werden. Das Interesse der Beiträge gilt dabei immer wieder und hauptsächlich Albertus Magnus, Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus, schon Wilhelm von Ockham kann nur eine geringere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Erst recht werden die Ränder der Untersuchungszeit und die Sterne geringerer Ordnung nur relativ flüchtiger Blicke gewürdigt. Allein im letzten Beitrag wird (auch nur zum Teil) auf Nikolaus von Kues eingegangen.