Die beiden zentralen Begriffe im Titel des hier anzuzeigenden Bandes verweisen auf zwei getrennte, gleichwohl verwandte und miteinander in enger Beziehung stehende Diskussionszusammenhänge in den Sozial- und Geisteswissenschaften, die in den letzten Jahren zunehmend an Prominenz gewonnen haben. Beide können in die wissenschaftliche Bewegung im Gefolge des spatial turn und der sich intensivierenden Forschung zu Geschichte, Formen und Bedingungen von Globalisierung eingeordnet werden. Sie reagieren mit ihr auf das wachsende Unbehagen an der Staatsfixiertheit innerhalb der beiden disziplinären Formationen, also auf die lange wirksame Privilegierung von an den Nationalstaat geknüpften Territorialitätsvorstellungen einerseits und von als hierarchisch geordnet erscheinenden Container-Räumen als Grundlage wissenschaftlicher Beschreibung und Analyse andererseits. In den Argumentationslinien, die sich sowohl um den Begriff der Transnationalisierung als auch um jenen des Netzwerks gruppieren, stehen im Gegensatz dazu Prozesse und Akteure im Zusammenspiel mit als historisch wandelbar verstandenen Strukturen im Vordergrund und werden bisher im Kontext des Nationalstaats erzählte Vorgänge in historisch länger zurückreichenden Prozessen von globalen Verflechtungen und Transfers verankert.