Die Geschichte der europäischen Arbeitsmigration und ihrer Folgen gehört zu den besonders intensiv erforschten Gebieten innerhalb der Migrationsforschung. [ 1 ] In den Jahren des Wirtschaftsbooms nach dem Zweiten Weltkrieg begannen viele hochindustrialisierte Länder West- und Nordeuropas ausländische Arbeitskräfte vor allem aus dem Mittelmeerraum anzuwerben. Das dabei zugrunde gelegte Konzept einer temporären „Gastarbeit“ erwies sich als untauglich – aus Arbeitsmigration wurde Einwanderung, auf die die ehemaligen Anwerbeländer mit unterschiedlichen Eingliederungskonzepten und -politiken reagierten. Die Geschichte der Arbeitsmigration wird seit einigen Jahren nicht mehr nur linear aus der Perspektive des Einwanderungslandes geschrieben, sondern zunehmend auch als Geschichte der Migranten und ihrer familiären bzw. individuellen Lebensentwürfe erforscht. Nun liegt ein neuer Sammelband vor, der im Rahmen des Teilprojekts „Administrative Kontrolle, organisierte Betreuung und (Über-)Lebensstrategien mediterraner Arbeitsmigranten in den Montanregionen zwischen Rhein und Maas 1950–1990“ des Trierer Sonderforschungsbereichs 600 „Fremdheit und Armut“ entstanden ist. Die englischen und französischen Beiträge gehen fast alle zurück auf eine Tagung vom März 2007. [ 2 ]