Wie kann man eine deutsche Nachkriegsgeschichte schreiben, in der sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR einen Platz finden, und die zugleich die Beziehung zwischen beiden Staaten und Gesellschaften in einer integrierten Geschichte thematisiert? Und muss man das überhaupt? Während es unstrittig ist, dass die Geschichte der DDR ohne ihr „Anderes“, die Bundesrepublik, nicht plausibel dargestellt werden kann, gilt dasselbe umgekehrt anscheinend weniger. Dies zeigen die vorhandenen westdeutschen Nachkriegsgeschichten selbst solcher Autoren, die die DDR nicht, wie kürzlich Hans-Ulrich Wehler, offen und offensiv im Mülleimer der Vergangenheit entsorgen wollen.