Die berühmte Seeschlacht vor dem Skagerrak, bei der die deutsche Hochseeflotte unter Admiral Reinhard Scheer am 31. Mai und 1. Juni 1916 auf die unter dem Kommando von Admiral Sir John Jellicoe stehende britische Grand Fleet traf, hat zumal in der deutschen Forschung bislang keine umfassende, modernen wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Darstellung gefunden. Der 90. Jahrestag des Ereignisses bot dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt, der Otto-von-Bismarck-Stiftung und der Universität Oxford Anlass, diesen unbefriedigenden Zustand durch eine gemeinsame Tagung und einen begleitenden Sammelband zu beheben. Elf Autoren, darunter zahlreiche ausgewiesene Experten, nehmen sich darin sowohl der Vorgeschichte und des Verlaufs der größten Seeschlacht des Ersten Weltkriegs als auch des erinnerungsgeschichtlichen Umgangs mit derselben an. Letzteres ist nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, weil das Ausbleiben eines klaren Sieges auf britischer Seite, welche die quantitativ deutlich überlegene gewesen war, in den Monaten und Jahren nach der „Battle of Jutland“ zu teils erbitterten Auseinandersetzungen um tatsächliches oder vermeintliches Fehlverhalten der Führungspersönlichkeiten führte.