In einer beeindruckenden Kombination konstruktivistischer und empirischer Zugangsweisen zeigt der Band, wie erkenntnisfördernd es sein kann, eine soziale Gruppe von ihren Randzonen bzw. Grenzen und den entsprechenden Prozessen und Ritualen des Ein- oder Austritts her zu analysieren. Die Autoren untersuchen, wie über die Normen der Staatsangehörigkeit und ihre praktische Handhabung nationale Selbstbilder verhandelt und kollektive Sehnsüchte, aber auch Ängste ausgelebt wurden. An der Geschichte des eidgenössischen Einbürgerungsrechts werden damit zentrale Ordnungs- und Selbstverständigungsdiskurse der Schweizer Gesellschaft erschlossen. Ihre Dekonstruktion, so die – allerdings nicht ganz unproblematische – politische Botschaft des Buchs, soll einen Beitrag zur Bewältigung der von den Autoren konstatierten „Assimilations- und Integrationskrise“ (S. 302) leisten und den Weg für eine moderne, das heißt nach ihrer Auffassung: großzügigere und gelassenere Einbürgerungspolitik der Zukunft öffnen.