Ein wichtiges Themenfeld der lange verzögerten und umstrittenen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik [ 1 ] ist die Verfolgung der NS-Täter durch deutsche Gerichte. Diesem Fragenkomplex hat sich die Forschung in den letzten Jahren verstärkt zugewandt. Zu nennen sind hier vor allem die Dissertationen von Annette Weinke über die Strafverfolgung von NS-Tätern im geteilten Deutschland [ 2 ] und von Christian Dirks über einen Auschwitz-Prozess in der DDR [ 3 ] , ferner der Ausstellungskatalog zum Frankfurter Auschwitz-Prozess [ 4 ] und die Biographie Fritz Bauers von Irmtrud Wojak. [ 5 ] Die übrige justizielle Aufarbeitung, besonders die Ermittlungstätigkeit der Ludwigsburger Zentralen Stelle, gehörten jedoch bislang zu den Desideraten der Forschung. Diese Lücken sind nun jedenfalls teilweise geschlossen worden – durch eine Geschichte der Zentralen Stelle von Annette Weinke und zwei Sammelbände, von denen der eine die Akten der NS-Prozesse als Quellen der Zeitgeschichte behandelt.