Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg Armin Wagner (Jg. 1968) und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Moskau Matthias Uhl (Jg. 1970) arbeiten anhand von erstmals freigegebenen Akten des Bundesnachrichtendienstes (BND) die Ziele und den Ertrag bundesdeutscher Nachrichtendienstaktionen heraus. Nur durch die Beiziehung von Stasi-Unterlagen kommen sie auch zu Angaben über Quellen und Methoden. Detailliert wird vor allem für die fünfziger Jahre das Bemühen des Bundesnachrichtendienstes und seines Vorgängers, der Organisation Gehlen, nachgezeichnet, die Dislokation sowjetischer Truppen in der DDR zu ermitteln. Das dürfte knapp zwei Drittel des operativen Schwerpunktes des BND in der DDR gewesen sein. Zum Einsatz gelangten Tausende Geschäftsreisende, Kraftfahrer, Studenten, Hausfrauen und Rentner, die nicht selten mit langjähriger Haft oder ihrem Leben bezahlen mussten.