Medienereignisse sind faszinierend – nicht nur für die Zeitgenossen, sondern auch für die Forschung. Die hohe Verdichtung von Kommunikation bietet die Chance, gesellschaftliche Debatten in den Blick zu nehmen oder gleichsam mit einer Sonde Kommunikationssituationen in kurzen Zeiträumen detailliert zu erfassen. Von der Prämisse, dass Medienereignisse für die Forschung einen hohen Erkenntnisgewinn versprechen, geht auch das Gießener Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ aus. Der vorliegende Band „Medienereignisse der Moderne“ ist aus einer vom Kolleg initiierten Ringvorlesung hervorgegangen. Die Herausgeber Friedrich Lenger und Ansgar Nünning orientieren sich in ihrer Einleitung an den Hypothesen des Gießener Forschungsprogramms. [ 1 ] Wesentlich ist dabei die Annahme, dass Ereignisse, die im kollektiven Gedächtnis fest verankert sind, durch massenmediale Deutungen konstituiert werden.