Dass der Immerwährende Reichstag in Regensburg ein Umschlagplatz von Nachrichten aller Art aus ganz Europa und somit ein Kommunikationsknotenpunkt des frühneuzeitlichen Europa war, ist ein in der Forschungsliteratur zum Reichstag immer wieder anzutreffendes Urteil. Man hat bislang jedoch kaum einmal den Versuch unternommen, dies anhand einer Fallstudie näher zu beleuchten. In ihrer Augsburger Dissertation setzt sich Susanne Friedrich genau dies zum Ziel, sie will den Reichstag als „Drehscheibe im reichsinternen Informations- und Kommunikationssystem“ (S. 13) systematisch beschreiben. Die Funktion des Reichstags als Informationsknotenpunkt habe neben den ungelösten Problemen der Reichsverfassung nach dem Westfälischen Frieden (die „negotia remissa“) wesentlich zur Verstetigung der Institution beigetragen, so ihre These.