Der früher reichste Mann Deutschlands - so überliefert es 1968 ein enger Mitarbeiter - könne sich "nicht vorstellen, vor einem Buchladen zu stehen und plötzlich eine Abhandlung über Friedrich Flick in der Auslage zu finden" (S. 723). Vier Jahrzehnte später sind heute in einer gut sortierten Buchhandlung gleich mehrere aktuelle Publikationen zu finden: Es gibt eine 2007 veröffentlichte Konzerngeschichte von Kim Christian Priemel über die Zeit vom Kaiserreich zur Bundesrepublik und eine im Jahr darauf publizierte Studie von Johannes Bähr, Axel Drecoll, Bernhard Gotto, Harald Wixforth und erneut Priemel über den Flick-Konzern im "Dritten Reich" – entstanden im Zuge der Auseinandersetzungen um die "Flick Collection" – sowie eine Familiengeschichte. [ 1 ] Mit der aktuellen zeithistorischen Untersuchung – finanziert von der Flick-Enkelin Dagmar Ottmann – über Flicks Konzern, Familie und Macht handelt es sich wohl um das am besten erforschte Thema der Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte Deutschlands.