Der Band versammelt neben der ausführlichen Einführung der Herausgeber acht Beiträge zur Bedeutung der Medien im Kontext der religiösen Veränderungen seit den 1950er-Jahren, vor allem in der Bundesrepublik. Die Untersuchungen sind das Ergebnis einer Tagung, die im Rahmen des Bochumer DFG-Projekts „Transformation der Religion in der Moderne“ im April 2008 stattfand. [ 1 ] Eine zentrale Aussage der Herausgeber lautet, dass die Medien nicht nur eine bedeutende Wirkung auf die Vorstellungen von Christentum und Kirche in der breiten Öffentlichkeit ausübten, sondern dass dieser Einfluss sogar noch wuchs, als die Mitgliedschaft in den Kirchen bereits zurückging (S. 16, S. 21). Doch für welchen Zeitraum gilt diese Aussage? Spätestens seit den 1990er-Jahren ist ein beträchtliches Desinteresse in den Zeitungen und insbesondere den Fernsehprogrammen an kirchlichen Themen zu beobachten. Handelte es sich in der hier behandelten Zeit also lediglich um begrenzte Nachwirkungen, bevor der Reiz des Sujets erlosch?