Trotz des starken Rückgangs der Rohölpreise seit dem Herbst 2008 ist das Preisniveau mit gegenwärtig rund 60 US-Dollar pro Fass immer noch deutlich höher als im langfristigen Durchschnitt. Die Marktmacht der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist nach wie vor sehr groß und erklärt einen Teil der Preishöhe. Während sich die Preise auf anderen Rohstoffmärkten wie den Kohlemärkten stärker an den Produktionskosten orientieren, führt die Verbindung von Marktmacht und erheblichen Nachfrageschwankungen auf dem Ölmarkt zu erratischen Ausschlägen der Preise. Modellrechnungen des DIW Berlin zeigen, dass die OPEC zwar keine reine Kartellstrategie durchsetzen kann, ihre einzelnen Mitglieder aber dennoch als starke Oligopolisten die Preise beeinflussen können. Mittelfristig ist aufgrund der Reservenausstattung mit einer noch zunehmenden Bedeutung der OPEC-Länder zu rechnen.
Crude oil, Market structure, Cartel, Simulation model, Price indices