Im Zug der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise sind die deutschen Exporte stark eingebrochen, inzwischen ist aber eine deutliche Trendwende eingetreten. Die Exporteure profitieren offenbar auch in einem erheblichen Maße von den in zahlreichen Volkswirtschaften aufgelegten Konjunkturprogrammen. Diese Entwicklung wird in erster Linie vom verarbeitenden Gewerbe getragen. Vor allem der Maschinenbau, die Chemische Industrie und die Automobilindustrie realisieren beträchtliche Exportüberschüsse. Insgesamt sind die Leistungsbilanzüberschüsse in den letzten zehn Jahren kräftig gestiegen. Damit hat sich die Position Deutschlands als Nettogläubiger und Investor auf dem internationalen Finanzmarkt verfestigt. Jetzt gilt es, die ungebrochene Exportfähigkeit der deutschen Wirtschaft als nachhaltigen und stabilisierenden Faktor für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Dazu ist die Dichotomie außenwirtschaftliche Stärke - binnenwirtschaftliche Schwäche zu überwinden. Einen Ansatzpunkt, die Binnennachfrage zu stärken, könnte die Abkehr von der Lohnzurückhaltung der Vorkrisenjahre bieten.
Trade, Open Economy Macroeconomics, International Relations