Die Auswirkungen gewalttätiger Konflikte auf die Bildung werden traditionell aus der Perspektive des Bildungsangebots analysiert, das heißt im Hinblick auf Verfügbarkeit und Qualität von Schulen und Lehrern. Die vorliegende Studie untersucht dagegen den Einfluss von Konflikten auf die Bildungsnachfrage. Es lässt sich theoretisch zeigen, dass Menschen in Konfliktregionen ein Interesse daran haben, ihr Bildungsniveau zu erhöhen, und dass dieser Anreiz vom individuellen Qualifikationsniveau abhängt. Zur Überprüfung dieser Hypothese wird der baskische Konflikt als Fallstudie herangezogen. Die Ergebnisse deuten klar darauf hin, dass im Fall von gewalttätigen Konflikten für Menschen mit mittlerem Bildungsgrad ein starker Anreiz besteht, ihr Bildungsniveau zu erhöhen, weil sie sich damit die Chance eröffnen, in anderen Regionen einen Arbeitsplatz zu finden.