Schon seit geraumer Zeit ist an den Historischen Seminaren der Universitäten eine paradoxe Entwicklung zu beobachten: Während immer mehr Lehrende dazu übergehen, die Existenz gesicherter Fakten in Frage zu stellen, scheint unter der Studierenden das Bedürfnis nach Daten und Fakten zu wachsen. Um so größer ist die Nachfrage für solche Epochen und solche Gesellschaften, die zwar zum geschichtswissenschaftlichen ‚Kanon‘ gehören, deren Behandlung aber während der Schulzeit zu kurz gekommen ist. Das gilt u.a. für die Geschichte Frankreichs, die schon allein deshalb von Bedeutung ist, weil sie immer wieder als Kontrastfolie zur Deutung der deutschen Geschichte herangezogen wird.