Der von Clemens Wischermann sowie Anne Nieberding und Britta Stücker vorgelegte Sammelband behandelt ein Thema, das derzeit hoch im Kurs steht: Kommunikation. Auch wenn dieses Thema immer wieder als "neu" bezeichnet wird, hat es als Gegenstand der Geschichtswissenschaft eine längere Tradition. So gab es schon früh Abhandlungen zur Propagandageschichte des "Dritten Reichs". Die "von oben" strategisch eingesetzte Kommunikation hatte erhebliche Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des NS-Staates und kann als elementares Herrschaftsinstrument angesehen werden. Kommunikation als gesellschaftliche Interaktion haben auch andere Historiker aufgegriffen, wenn sie sich in den letzten zehn Jahren z.B. mit Werbung oder allgemeiner mit dem Marketing von Unternehmen beschäftigt haben. Immer wieder wird deutlich, wie sehr Gesellschaft und ihre Institutionen, der Kontakt zwischen Politik und "Volk" oder – wie bei Wischermann - zwischen Unternehmen und Markt über die spezifischen Kommunikationsbeziehungen erschlossen werden kann.