Dass "Kunst" nicht allein ästhetischer Betrachtung zugänglich ist, hat sich mittlerweile auch in den eher traditionsbezogenen archäologischen und kunstwissenschaftlichen Instituten deutscher Universitäten herumgesprochen. Eine beeindruckend lange Liste von Werken widmet sich mittlerweile, aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, den spannenden Wechselwirkungen zwischen Bilderwelt und Gesellschaft. [ 1 ] In der angelsächsischen Archäologie ist vor allem ein Name mit der Befreiung des Bildes aus dem Getto der Ästhetik verknüpft: John Boardman. Der in Oxford lehrende Emeritus für Klassische Archäologie, Verfasser von Standardwerken zur griechischen Vasenmalerei und Skulptur [ 2 ] , tat sich nicht zuletzt auch im Grenzbereich zwischen Alter Geschichte und Archäologie hervor. [ 3 ] Kulturkontakte zwischen griechischer Antike und den Gesellschaften des Alten Orients gehören gleichfalls seit längerem zu den Arbeitsfeldern Boardmans.