An Büchern über Justinian und seine nach wie vor faszinierende Gemahlin Theodora besteht wahrlich kein Mangel. Im letzten Jahrzehnt haben etwa John Moorhead, James A. St. Evans und Pierre Maraval Monografien über Justinian vorgelegt [ 1 ] , und erst in jüngster Zeit sind zwei Biografien über Theodora sowie die umfangreiche Arbeit über Justinian von Otto Mazal erschienen. [ 2 ] Allerdings hat gerade das zuletzt erwähnte, problematische Werk von Mazal verdeutlicht [ 3 ] , dass in der Forschung ein Bedarf an originellen Studien besteht, die sich mit neuen Fragestellungen diesem bemerkenswerten Kaiser sowie seiner Zeit nähern und der Wissenschaft neue Impulse verleihen. Eine solche innovative Studie gilt es im Folgenden zu besprechen: Es handelt sich um die - obgleich um wichtige und bereits an anderer Stelle veröffentlichte Teile gekürzte [ 4 ] - monumentale Habilitationsschrift (739 Seiten!) des nunmehr in Tübingen lehrenden Althistorikers Mischa Meier, die von der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld im Sommersemester 2002 angenommen und vor kurzem auf dem Historikertag in Kiel mit dem Habilitationspreis des Verbandes der HistorikerInnen Deutschlands ausgezeichnet wurde.