Bislang ist die Konsumgeschichte des Nationalsozialismus erst lückenhaft erforscht. Da sich um sie viele Legenden ranken und ein Teil der neueren, kulturhistorisch angelegten Arbeiten grundlegende politische und ökonomische Aspekte der jeweiligen Themen ignorieren, ist es sehr zu begrüßen, dass Wolfgang König den bis heute vielfach positiv bewerteten Volkprodukten eine gründlich recherchierte Studie gewidmet hat. Die Volksprodukte versprachen, bisherige Luxusprodukte durch drastische Preissenkungen bis in die untersten Sozialschichten hinein verfügbar zu machen. Sie gelten zuweilen noch immer als Beispiele für die vermeintlich „guten Seiten“ des Nationalsozialismus, von denen vor allem die „kleinen Leute“ profitiert hätten. So schreibt Shelley Baranowski in ihrem nahezu gleichzeitig erschienenen Buch: „radios and KdF vacation trips mitigated the constrains on consumption, for they testified to the Third Reich’s ability to rescue Germany from the privations of Weimar”. Die Organisation KdF habe mit erheblichem Erfolg eine spezifisch nationalsozialistische Version einer modernen Konsumgesellschaft vorangebracht und dabei neben der Integration des völkischen Kollektivs Werte befördert, die typisch für westliche Konsumgesellschaften seien. KdF „increasingly encouraged self-fulfilment, pleasure seeking, and individualistic choice”. [ 1 ]