Aus religionshistorischer Perspektive waren die 1990er-Jahre vor allem durch eine wissenschaftliche Analyse der Situation der evangelischen und der katholischen Kirche in der DDR bestimmt. In den letzten Jahren erschien nun auch eine beachtliche Reihe von Arbeiten zur Geschichte der Zeugen Jehovas (ZJ) in der DDR. Das Interesse lag dabei vor allem auf der Verfolgung dieser Religionsgemeinschaft und den staatlichen und geheimdienstlichen Repressionen, denen die ZJ seit 1945 ausgesetzt waren. [ 1 ] Zuletzt geschah dies in einer Verbindung von historischen und soziologischen Fragestellungen, wobei damit verstärkt die Binnenperspektive der ZJ in den Blick rückte. [ 2 ]