摘要:In Der Grüne Heinrich erkundet Gottfried Keller den Text als Gewebe und das Gewebe als Text. Die vorliegende Arbeit zeigt Kellers Spiel mit der Mehrdeutigkeit des Textbegriffes, zum einen als Literatur zum anderen als Stoff und Gewebe. Keller greift diese Mehrdeutigkeit im Grünen Heinrich auf, um in verschiedenen Schlüsselszenen die Qualität des Textbegriffes über Textilmetaphern zu testen. Dem Zurückgehen auf den ursprünglichen Begriff entspricht auf der anderen Seite eine Anknüpfung der Text-Textil-Beziehung an kunsttheoretische Diskurse der Moderne. Über die Figur Heinrich Lee führt Gottfried Keller in eine Malerei ein, die Gegenstände zu Fäden, Strichen und Knoten abstrahiert. Keller setzt solche Gewebe-Bilder als poetologische Reflexionen literarischer Strukturen und Figurenkonstellationen ein.