Biografien sind „in“ und kitzeln die Leselust des Publikums. Trotzdem oder gerade deshalb rufen sie manchmal den Argwohn wissenschaftlicher Kritiker hervor. Sozialhistoriker fürchteten zu Beginn der Biografienrenaissance die Rehabilitierung einer Historiographie der großen „Männer, die Geschichte machen“. Poststrukturalistische Autoren kritisierten den illusionären Charakter der biografischen Narration, die letztlich doch nur ein Konstrukt des Erzählers bleibe.