Die Herausgeber präsentieren „politische Lebensbilder“ widerständiger oder oppositioneller Persönlichkeiten aus der SBZ/DDR – allerdings hauptsächlich für die Zeit bis etwa 1970, was der Leser dem Titel nicht entnehmen kann. Der sich so auf den ersten Blick vermittelnde Eindruck, die Herausgeber meinten, nur für die ersten beiden Jahrzehnte der SED-Herrschaft gelebten Widerstand und oppositionelle Biografien aufspüren zu können, ist allerdings falsch. Er wird von den Herausgebern nur knapp im Vorwort richtig gestellt und mit der Ankündigung eines Folgebandes für die Zeit nach 1970 verbunden. Sind diese Orientierungshürden erst einmal überwunden, wird nicht nur den zeitgeschichtlich Interessierten, sondern vor allem auch jenen Lesern, die bisher wenig vertraut mit dieser Materie waren, eine sehr informative Lektüre zugänglich. Welchen Blick eröffnen die Herausgeber mit ihrer Auswahl auf Opposition und Widerstand in einer Diktatur? Welches Problembewusstsein liegt ihm zugrunde?