Festschriften, die Historikern aus Anlass diverser ‘runder’ bzw. ‘halbrunder’ Geburtstage von Freunden, Schülern, thematisch-fachlich Gleichgesinnten gewidmet werden, scheinen in der ‘Zunft’ mittlerweile zum guten Ton zu gehören. Daran ist zumindest für die Fälle wenig auszusetzen, in denen es sich nicht um eine Buchbindersynthese handelt bzw. in denen es umgekehrt einen ‘roten Faden’ gibt. Im anzuzeigenden Band gibt es derer im Grunde gleich zwei – die, die sich ausweislich der mit abgedruckten Bibliografie (S. 11-14) des hier geehrten Kieler Universitätsbibliothekars auch durch dessen geschichtswissenschaftliches Œvre ziehen bzw. es dominieren: Die Geschichte Schleswig-Holsteins und die – wie es der Untertitel deutlich zum Ausdruck bringt – historisch-statistischen oder quantifizierenden Methoden. Während exakt zwei von 14 Beiträgen (Jan Strassenburg: Serielle Quellen zur Armut und Armenversorgung in Rostock im frühen 19. Jahrhundert, S. 169-190, Kai Detlev Sievers: Schlafgelegenheiten städtischer Unterschichten im 19. Jahrhundert, S. 191-211) keine Bezüge zur schleswig-holsteinischen Geschichte aufweisen, ist eine derartige Eindeutigkeit hinsichtlich des zweiten Bezugsfeldes nicht gegeben. Es sind nämlich durchaus mehrere Beiträge, die – ohne zwangsläufige Auswirkungen auf ihre Qualität – keine oder so gut wie keine Verbindung zu historisch-statistischen Methoden aufweisen: Die Etikettierung ‘Quantifizierung’ bedeutet mehr und und muss mehr bedeuten als die Aneinanderreihung oder bloße Benutzung historischen Zahlenmaterials.