Vom Nutzen editorischer Großprojekte für die historische Forschung: Unter diesem Leitmotiv stand auf dem Historikertag eine Sektion, die vom Deutschen Historischen Institut (DHI) in Rom und dem Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster organisiert worden war. Gut aufbereitete zentrale Quellenkorpora, führte der Direktor des DHI Michael Matheus in seinem Einleitungsreferat mit Verve aus, stellten ein nach wie vor unverzichtbares Instrumentarium für Historiker dar. Sie bildeten das Fundament empirisch gesättigter Studien. In diesem Sinne leisteten Einrichtungen wie das DHI mit ihren langfristigen Editionsvorhaben „Grundlagenforschung“, wie Matheus in Anlehnung an die naturwissenschaftliche Begrifflichkeit formulierte. Damit bezogen die Organisatoren der Sektion zugleich ausdrücklich Position gegen den leider nicht anwesenden Winfried Schulze, für den bekanntlich die Geschichtswissenschaft „prinzipiell auch ohne Editionen leben“ kann. [ 1 ]