„Grenzmissverständnisse in der Globalgeschichtsschreibung (ca. 1500-1900)“ – der Titel dieser Sektion konnte und sollte auf unterschiedliche Weise verstanden werden. Eine Lesart führt zu den Missverständnissen an den historischen Grenzen, wie Auseinandersetzungen, Missachtung, Übertretung, Verschiebungen, kriegerische Konflikte usw., welche für die Akteure egal ob lokal, regional oder global eine tatsächliche Relevanz hatten. Eine andere Lesart weist auf mögliche Fehlschlüsse bzw. Hürden der Globalgeschichtsschreibung hin, da die Globalgeschichtsschreibung oftmals gezwungen ist eurozentrische Analysebegriffe zu benutzen. Der europäische Duktus erscheint als semantisch notwendig, aber ebenso unangebracht. Gleichzeitig ermöglicht gerade die Globalgeschichte eurozentrische Analysebegriffe an ihre eigenen Grenzen zu führen, diese zu verflüssigen und vielleicht zu überwinden. Die Chancen, die sich aus einer globalgeschichtlichen Perspektive ergeben könnten versuchten SUSANNE RAU (Erfurt) und BENJAMIN STEINER (Frankfurt am Main) in ihrer Sektion auszuloten.