Die Trennung beider deutscher Nachkriegsstaaten vereinigt auf sich wie kein zweites Thema das Ineinandergreifen von physischen, administrativen und weltanschaulichen Grenzen. Mit der Zäsur von 1989/90 hat die eigentliche deutsche Teilungsgeschichte einen zeitlichen Rahmen erhalten. Zwar wird die Überwindung der Mauer weithin als positiv bewertet. Gleichwohl ist die Erinnerung an sie bis heute durch Debatten geprägt, die sich alten, aber auch neuen gesellschaftspolitischen Grenzziehungen verdanken. Das Motto des 28. Deutschen Historikertages „Über Grenzen“ lud dazu ein, einerseits Errichtung, Funktionsweise sowie Ende des DDR-Grenzregimes zu thematisieren und sich andererseits dem wechselhaften Umgang mit den verbliebenen Grenzanlagen zu widmen. Speziell die Geschichte und Nachgeschichte der Berliner Mauer bilden ein eigenes komplexes Geschehen.