期刊名称:Drustvena istrazivanja. Journal for General Social Issues
印刷版ISSN:1330-0288
出版年度:2004
卷号:13
期号:3 (71)
页码:363-381
出版社:Institute of Social Sciences IVO PILAR
摘要:Die Personalisierung der Wahlen ist im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte eines der Hauptthemen in Wahlstudien, aber auch in der Politik- und Kommunikationswissenschaft überhaupt. Der personalistische Ansatz in Untersuchungen zu Wahlvorgang und Wahlverhalten geht von zwei Grundthesen aus. 1) Das Ende des 20. und der Beginn des 21. Jahr-hunderts zeigen eine wachsende Prägung durch die Praxis des Candidate-Voting, infolgedessen die Parteiidentifikation und die Problemorientierung als die traditionell wichtigsten Motive bei der Stimmabgabe immer mehr in den Hintergrund rücken. 2) Die Wählerpräferenzen zugunsten eines der Wahlkampfkandidaten gründen sich zunehmend auf deren durch die Medien vermitteltem Image, das hauptsächlich auf unpolitischen Persönlichkeitsmerkmalen aufgebaut wird. Komparative empirische Wahlanalysen jedoch haben diese Thesen in vielerlei Hinsicht widerlegt. Es konnte bewiesen werden, dass Candidate-Voting ein kontingentes politisches Phänomen ist, das nicht auf einen einheitlichen Trend reduziert werden kann, und dass sich die Wählerpräferenzen vornehmlich an der Kompetenz und den Führungseigenschaften der Politiker orientieren. Ergebnisse empirischer Untersuchungen über die politischen Wahlen in Kroatien im Zeitraum von 1990 bis 2003 zeigen ebenfalls, dass das Wählerverhalten in Kroatien weniger durch Candidate-Voting beeinflusst wird als durch das Interesse für eine konkrete Partei und ihre Problemorientierung. Dabei wäre es durchaus denkbar, dass die aktuellen politischinstitutionellen Verhältnisse (semi-präsidentielles System, Mehrheits- und kombiniertes Wahlsystem) sowie die durch die Transition bedingte Lage (geschwächte politische Parteien und nicht strukturiertes Parteiensystem) die Praxis des Candidate-Voting hätten begünstigen könnnen.