期刊名称:Drustvena istrazivanja. Journal for General Social Issues
印刷版ISSN:1330-0288
出版年度:2008
卷号:17
期号:1-2 (93-94)
页码:77-99
出版社:Institute of Social Sciences IVO PILAR
摘要:Der Osten Kroatiens, zumeist mit den Gespanschaften Osijek-Baranja und Vukovar-Srijem (Vukovar-Syrmien) gleichgesetzt, hat in der neueren kroatischen Geschichte tiefe Wandel erfahren, sowohl in sozio-ökonomischer als auch sozio-kultureller Hinsicht. In dieser Arbeit sollen einige dieser Veränderungen in Vukovar-Srijem analysiert werden. Die Zahl der Opfer in der nicht-serbischen Bevölkerung während des kroatischen Unabhängigkeitskriegs (1991–95), das Ausmaß der Sachschäden und der Zerstörungsgrad an Wirtschaftseinrichtungen sowie der Umstand, dass dieser Landesteil bis 1997 besetzt war, hat auch in der Nachkriegszeit tiefe Spuren hinterlassen. Der zögernd voranschreitende wirtschaftliche Aufbau und die ebenso langsame demografische Erneuerung (Rückkehr von Vertriebenen), das unvorteilhafte Bildungs- und Edukationsniveau der Bevölkerung, hohe Arbeitslosigkeitszahlen, ein niedriger individueller und gesellschaftlicher Lebensstandard – das sind nur einige Indikatoren, an denen der Transitionszustand des Großraums Vukovar abzulesen ist. Das sozio-ökonomische Bild des ostkroatischen Lebensalltags ergänzen ferner Schwierigkeiten im menschlichen Miteinander der Nachkriegszeit, die auf den gemeinsamen Nenner des Misstrauens zu bringen sind. Übersetzt in den Wirtschaftsjargon, reflektiert sich dieses Misstrauen im Bestehen eines dürftigen sozialen Kapitals. Dieser Problematik ist der erste Teil der Arbeit gewidmet. Im zweiten Teil präsentieren die Verfasser Angaben über die demografische und wirtschaftliche Lage sowie Veränderungen, die sich in den letzten 15 bis 20 Jahren vollzogen haben. Neben zahlreichen neu gegründeten Kleinbetrieben kommt großen Wirtschaftssubjekten eine wichtige Rolle zu, und wirtschaftliche Kooperation gewinnt an Bedeutung. Die selektive Wiederbelebung der Wirtschaft, der Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur sowie Investitionen in die Jugendlichenausbildung und den gesellschaftlichen Standard dieses Landesteils bieten die einzige Chance, um das Vertrauen wiederherzustellen und den sozialen Frieden zu sichern. Dies ist zugleich der einzige Weg, auf dem Ostkroatien dem fortschrittlicheren und wirtschaftlich aussichtsreicheren Rest des Landes angeschlossen werden kann.