期刊名称:Drustvena istrazivanja. Journal for General Social Issues
印刷版ISSN:1330-0288
出版年度:2009
卷号:18
期号:1-2 (99-100)
页码:91-110
出版社:Institute of Social Sciences IVO PILAR
摘要:Die häufigsten chronischen Funktionsstörungen des Darms: Colitis ulcerosa und Morbus Crohn als chronischentzündliche Darmerkrankungen einerseits sowie das Reizdarm-Syndrom andererseits, gelten traditionell als miteinander nicht in Bezug stehende Beschwerden. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn gehören zu den organischen, stets mit psychosozialen Faktoren einhergehenden Erkrankungen und offenbaren sich jeweils in einer chronischen Entzündung des Darms, während beim Reizdarm-Syndrom keine strukturellen Veränderungen nachzuweisen sind, sondern die Symptome in der Folge einer veränderten Wahrnehmung der Stuhlgewohnheiten auftreten. Es kommt jedoch zu Überlappungen im jeweiligen Krankheitsbild dieser Leiden, nicht allein im Sinne identischer Symptome wie einer veränderten Darmtätigkeit mit Unterleibsschmerzen und Unwohlsein, sondern auch hinsichtlich der Tatsache, dass beim Reizdarm-Syndrom eine Entzündung mikroskopisch nachgewiesen werden kann und bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ein Missverhältnis zwischen der Wahrnehmung des Krankheitsgrads und dem tatsächlichen Krankheitsgrad zu beobachten ist. Aufgrund von Untersuchungen werden in den letzten Jahren vermehrt die Ähnlichkeiten der jeweiligen Krankheitsbilder hervorgehoben, sowohl im Hinblick auf ihre pathophysiologischen als auch psychosozialen Merkmale. Gemäß dem biopsychosozialen Ansatz gehen die entzündlichen Darmerkrankungen und das Reizdarm- Syndrom hervor aus der zwischen Gehirn und Darm sich vollziehenden Interaktion vor dem Hintergrund einer veränderten Darmtätigkeit und psychosozialer Faktoren. Des Weiteren wird im Artikel erörtert, ob die traditionelle Unterscheidung zwischen organischen und Funktionserkrankungen aufrechterhalten werden kann.