期刊名称:Drustvena istrazivanja. Journal for General Social Issues
印刷版ISSN:1330-0288
出版年度:2010
卷号:19
期号:6 (110)
页码:1115-1138
出版社:Institute of Social Sciences IVO PILAR
摘要:In seinem Text „Ist Jazz populäre Musik?“ behauptet Simon Frith gleich zu Beginn, dass es leicht sei, diese Frage zu beantworten. Seine Antwort lautet klipp und klar: „Ja! Ende der Diskussion.“ Der Umstand jedoch, dass es bezüglich dieser Frage keinen Konsensus gibt, weder unter Theoretikern noch unter Musikern und Publiken, verweist darauf, dass die Antwort bei Weitem nicht so einfach ist. Vielmehr geht daraus hervor, dass die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene Musikrichtung des Jazz als musikalisches und kulturelles Phänomen äußerst komplex ist. Zieht man die paradoxe Beschaffenheit des Jazz und seine spezifische geschichtliche Entwicklung in Betracht, scheint es von symptomatischer Bedeutung, dass „popular music studies“ und „jazz studies“ zwei gesonderte wissenschaftliche Disziplinen darstellen. Obwohl der Jazz in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in bestimmten Varianten zweifelsohne populären Charakter hatte, vertreten einige Theoretiker die Ansicht, dass dieser Aspekt in Untersuchungen über populäre Musik zu Unrecht vernachlässigt werde. Andererseits wird Jazz auch als „amerikanische klassische Musik“ bezeichnet – im Unterschied zur populären, über die Massenmedien verbreiteten Musik –, die daher als ernste, „hohe“ Kunst behandelt werden müsse. Die Verfechter eines solchen Ansatzes meinen, dass der Jazz in den „popular music studies“ nicht vernachlässigt werde, sondern dass er erst gar nicht dorthin gehöre. Ob man auch die Geschichte des Jazz unter evolutionsmäßigen Gesichtspunkten betrachtet, nämlich als Genre, das sich aus der Folkmusik über kommerzielle Unterhaltungsmusik bis hin zu „ernster“ Kunst entwickelt hat, oder aber als ständig wandelbare Dialektik zwischen Avantgarde und Mainstream – die Frage seiner Definition ist auch weiterhin offen.
关键词:Jazz; populäre Musik; elitäre Kunst; populäre Kultur; hohe Kultur; Jazzkritik